
Die Optimierung der Heizungs- und Lüftungseinstellungen ist eine der effektivsten Massnahmen, um in bestehenden Liegenschaften Energie zu sparen und die CO₂-Bilanz zu verbessern – oft ohne grosse Investitionen. Viele Anlagen in öffentlichen Gebäuden laufen mit veralteten Einstellungen, die zu hohem Energieverbrauch und unbehaglichen Raumtemperaturen führen. Eine feinabgestimmte Optimierung kann die Effizienz der Anlagen signifikant steigern und die Betriebskosten nachhaltig senken.
Die systematische Optimierung von Heizungs- und Lüftungseinstellungen schafft die Grundlage für einen energieeffizienten und kosteneffektiven Gebäudebetrieb. Sie stellt sicher, dass die vorhandene Technik ihr volles Potenzial ausschöpft, und verbessert das Raumklima für die Nutzer. Dies führt nicht nur zu direkten Energiekosteneinsparungen, sondern entlastet auch die Umwelt, verlängert die Lebensdauer der Anlagentechnik und erhöht die Behaglichkeit in den Räumlichkeiten.
Eine wirksame Optimierung setzt an mehreren Hebeln an. Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass alle Heizkörper im System mit dem richtigen Wasserdurchfluss versorgt werden. Dies beseitigt Strömungsgeräusche, verkürzt die Aufheizzeit und senkt die Rücklauftemperatur, was den Wirkungsgrad der Wärmeerzeugung deutlich verbessert.
Die optimale Einstellung der Vorlauftemperatur ist entscheidend. Eine zu hohe Temperatur führt zu unnötigen Wärmeverlusten, während eine zu niedrige Temperatur die Räume nicht ausreichend warm bekommt. Die richtige, an die Aussentemperatur angepasste Einstellung spart erheblich Energie.
Intelligente Zeitprogramme und Absenkungen passen den Betrieb der Anlagen an die Nutzungszeiten der Gebäude an. Durch Nachtabsenkung, Wochenendabsenkung und Ferienprogramme wird Energie vermieden, wenn die Räume nicht genutzt werden.
Bei Lüftungsanlagen ist die Einstellung der Luftmengen gemäß tatsächlichem Bedarf ein großer Hebel. Oft sind die Volumenströme zu hoch eingestellt. Eine Reduzierung auf das notwendige Minimum spart Strom für die Ventilatoren und Wärme für die Nachheizung.
Die Optimierung der Anlageneinstellungen folgt einem klaren Prozess. In der Analysephase werden die aktuellen Einstellungen, Temperaturen und Verbräuche erfasst, um den Ist-Zustand und die größten Ineffizienzen zu verstehen.
In der Einstellungsphase werden die Parameter wie Vorlauftemperatur, Pumpendruck und Zeitprogramme fachgerecht angepasst. Ein hydraulischer Abgleich wird idealerweise von einem Fachbetrieb durchgeführt.
Die Validierungsphase überprüft die neuen Einstellungen in der Praxis. Werden alle Räume gleichmäßig warm? Stimmen die Raumtemperaturen? Funktionieren die Absenkungen wie gewünscht?
Die kontinuierliche Überwachungsphase nutzt die Gebäudeleittechnik (GLT), um die Anlagenperformance dauerhaft zu überwachen und bei Abweichungen nachzusteuern.
Bei der Optimierung sind typische Hürden zu meistern. Veraltete Regelungstechnik ohne Aussenfühler oder moderne Steuerungslogik kann oft durch ein Upgrade der Regelung oder den Einbau von Einzelraumregelungen verbessert werden.
Diverse Nutzungszeiten in verschiedenen Gebäudeteilen (z.B. Turnhalle mit Abendbetrieb neben Klassenzimmern) erfordern eine Zonierung der Heizkreise und individuelle Zeitprogramme.
Die Behaglichkeit in grossen Räumen mit hohen Decken (Turnhallen, Aulen) wird oft durch eine Kombination aus Fussbodenheizung und Luftheizung oder Strahlungsheizungen verbessert, anstatt die Lufttemperatur im gesamten Volumen zu erhöhen.
Die Investition in eine fachgerechte Optimierung der Anlageneinstellungen amortisiert sich in der Regel innerhalb weniger Monate bis maximal zwei Jahre. Energiekosteneinsparungen von 10-15% sind im Heizungsbereich realistisch, bei Lüftungsanlagen sogar noch mehr. Geringere Wartungs- und Instandhaltungskosten durch einen schonenderen Betrieb der Pumpen und Wärmeerzeuger sowie eine höhere Nutzerzufriedenheit durch verbesserte Raumtemperaturen sind weitere positive Effekte.
Zusammenfassend ist die Optimierung der Heizungs- und Lüftungseinstellungen eine der wirtschaftlichsten und nachhaltigsten Maßnahmen im Facility Management. Sie nutzt die bestehende Infrastruktur besser aus und ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum klimaneutralen Gebäudebestand.
Ein Betriebskonzept ist der strategische Fahrplan für eine wirtschaftliche und zukunftssichere Liegenschaftsbewirtschaftung. Es definiert Ziele, Prozesse und Ressourcen, um Nachhaltigkeit, Werterhalt und Kosteneffizienz langfristig zu sichern.
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