Ausschreibungen
09.12.2024

Submissionen im Facility Management: Professionelle Ausschreibungen für öffentliche und gemeinnützige Betriebe

Barbara Rütimann
Betriebsökonomin FH in Facility Management
Professionelle Submissionen und Ausschreibungen für öffentliche Betriebe

Einleitung: Submissionen als strategisches Werkzeug
Submissionen stellen das zentrale Vergabeverfahren für öffentliche und gemeinnützige Betriebe dar, um FM-Dienstleistungen wirtschaftlich und rechtssicher zu beschaffen. Eine professionell durchgeführte Submission sichert nicht nur beste Preise, sondern auch langfristig qualitativ hochwertige Dienstleistungen für Ihre Liegenschaften.

Grundlagen: Was Submissionen im FM-Bereich bedeuten
Submissionen bezeichnen das formelle Ausschreibungsverfahren, bei dem mehrere Anbieter gleichzeitig Angebote für definierte FM-Leistungen einreichen. Im Gegensatz zu freihändigen Vergaben gewährleisten Submissionen Transparenz, Wettbewerb und Nachvollziehbarkeit – essentielle Prinzipien für öffentliche Auftraggeber.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen

Vergaberechtliche Grundsätze
Das Vergaberecht basiert auf fundamentalen Prinzipien wie Transparenz, Gleichbehandlung und Wettbewerb. Diese Grundsätze gewährleisten faire Verfahren für alle Beteiligten.

Öffentliches Beschaffungswesen
Als öffentlicher oder gemeinnütziger Betrieb unterliegen Sie besonderen rechtlichen Rahmenbedingungen bei der Beschaffung von Dienstleistungen.

Nachprüfungsverfahren
Bei Verfahrensfehlern können Bieter Nachprüfungsverfahren beantragen, was die Rechtssicherheit des Verfahrens unterstreicht.

Der professionelle Submissionsprozess

Phase 1: Vorbereitung und Bedarfsanalyse

  • Definition des genauen Leistungsumfangs
  • Festlegung der technischen Anforderungen
  • Ermittlung der erforderlichen Qualitätsstandards
  • Erstellung eines detaillierten Leistungsverzeichnisses

Phase 2: Ausschreibungserstellung

  • Formulierung eindeutiger Leistungsbeschreibungen
  • Festlegung transparenter Bewertungskriterien
  • Bestimmung angemessener Fristen
  • Klärung aller rechtlichen Rahmenbedingungen

Phase 3: Durchführung der Submission

  • Veröffentlichung der Ausschreibung
  • Koordination der Bieteranfragen
  • Durchführung von Objektbegehungen
  • Entgegennahme und Verwaltung der Angebote

Phase 4: Angebotsprüfung und Wertung

  • Formelle Prüfung auf Vollständigkeit
  • Fachliche Bewertung der Angebote
  • Preisvergleich und Wirtschaftlichkeitsprüfung
  • Gesamtbewertung nach festgelegten Kriterien

Phase 5: Zuschlag und Vertragsgestaltung

  • Vergabeentscheid und Benachrichtigung
  • Vertragsverhandlungen und -unterzeichnung
  • Dokumentation des gesamten Verfahrens

Die kritischen Erfolgsfaktoren

Qualität der Leistungsbeschreibung
Ein detailliertes, eindeutiges Leistungsverzeichnis ist die Grundlage für vergleichbare Angebote und vermeidet spätere Missverständnisse.

Transparente Bewertungskriterien
Die Wertungskriterien müssen vorab festgelegt und kommuniziert werden – ob rein preisorientiert oder mit Qualitätsgewichtung.

Realistische Zeitplanung
Ausreichende Fristen für die Angebotserstellung sowie eine termingerechte Abwicklung des gesamten Verfahrens sind essentiell.

Professionelle Bieterkommunikation
Klare, konsistente Kommunikation mit allen Bietern während des gesamten Verfahrens.

Häufige Herausforderungen meistern

Unvollständige Angebote
Durch klare Vorgaben und Vorabklärungen können unvollständige Angebote minimiert werden.

Preis- und Qualitätsabweichungen
Transparente Bewertungssysteme helfen, die optimale Relation zwischen Preis und Qualität zu finden.

Rechtliche Fallstricke
Erfahrung im Vergaberecht vermeidet kostspielige Verfahrensfehler und Nachprüfungsverfahren.

Nach der Submission: Vertragsmanagement
Die eigentliche Submission ist erst der Anfang. Ein professionelles Vertrags- und Leistungsmanagement stellt sicher, dass die vereinbarten Leistungen auch tatsächlich erbracht werden.

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